Bali wird "Insel der Götter" genannt. Man könnte auch sagen Insel der Tempel und Zeremonien. Es gibt unzählige Tempel und das kleinste Dorf besitzt einen Pura Desa, einen Dorftempel den man durch ein mit vielen Ornamenten verziertes Eingangstor betritt um dann in eine mystische Atmosphäre der Götter und Dämonen einzutauchen.
Über 20000 Tempel soll es auf Bali geben und man bräuchte etliche Tage, um alleine die größten und bekanntesten zu besichtigen. Der wichtigste Tempel und Zentrum des religiösen Lebens ist Pura Besakih an den Ausläufern des Heiligen Gunung Agung. Pura Besakih auch "Muttertempel" genannt, ist gleichzeitig der größte Tempelkomplex auf Bali, bestehend aus 3 Haupttempeln und mehreren Nebentempeln. Eigentlich gehört dieser Tempel zu den "must to see" auf Bali aber wir haben ihn nicht besichtigt.
Zwar haben wir gehört, daß Pura Besakih sehr touristisch ist und die Verkäufer extrem aufdringlich aber das hätte uns nicht davon abgebracht Pura Besakih zu besichtigen. Unsere Touren haben wir mit dem Fahrer der Villa Orchid in Ubud, wo wir untergebracht waren, unternommen. Der Fahrer Pak Recon, ein ältere streng gläubige Balinese, hat uns aber vehement davon abgeraten. Für die Balinesen ist Pura Besakih der höchste Tempel und damit selbstverständlich, daß die Balinesen dahin pilgern aber warum wir denn unbedingt dorthin wollen, konnte er nicht verstehen. Er hat etwas von falschem Eindruck, den wir gewinnen würden und schlechten Balinesen (damit meinte er wohl die Verkäufer) gesprochen und so haben wir uns von Ketut zu den Tempeln führen lassen, die er uns zeigen wollte 😉
Und es waren die folgenden, die wir hier kurz in Bild und Wort vorstellen:
Inhaltsverzeichnis / Tempel auf Bali:
Pura Luhur Batukaru • Pura Taman Ayun • Pura Ulun Danu am Bratan See • Pura Kehen in Bangli • Pura Tanah Lot • Gunung Kawi Tampaksiring (auch Königsgräber genannt) • Pura Tirta Empul • Gunung Kawi Sebatu
Dieser Bergtempel hat uns Besonders gut gefallen. Er liegt an der Südostflanke des 2276m hohen Vulkans Gunung Batukaru und ist umgeben vom dichten Regenwald. Im Tempel wird die Gottheit des Batukaru Vulkans Mahadewa verehrt.
Trotz der relativ schlichten Bauweise strahlt der Tempel durch die Besonders idyllisch Lage eine magische Atmosphäre aus. Durch die abgelegene Lage kommen die Balinesen nur an Festtagen hierher und nur wenige Touristen verirren sich hierher.
Der Tempel liegt unweit der kunstvoll angelegten ReisTerrassen von Jatiluwih und ein Abstecher zum Pura Luhur Batukaru ist absolut lohnenswert.
liegt in der Ortschaft Mengwi und gehört zu den schönsten Balis. Besonders schön sind die vielen mehrstöckigen Pagoden. Diese Pagoden, die sogenannten Meru, die in jedem balinesischen Tempel anzutreffen sind, symbolisieren den kosmischen Berg Mahameru, den Sitz der hinduistischen Götter. Der Tempelkomplex Pura Taman Ayun ist weitläufig und sehr klar in mehrer Gehöfte gegliedert. Ein Wassergraben umrundet den gesamten Komplex und entlang des Wassergrabens führt ein schöne Spazierweg. Der höchste Tempelhof mit den meisten Pagoden, Altären und Schreinen ist für Besucher nicht zugänglich aber auf diesem Spazierweg einsehbar.
Liegt malerisch am Ufer des Bratan-Sees und mit der Berg- und Seekulisse ist es ein schönes und beliebtes Fotomotiv. Vor allem die elfstufige Pagode auf einem Inselchen im Bratan See, die Shiva und seiner Gattin Parvati geweiht ist, wird gerne fotografiert.
Der Tempel besteht aber nicht nur aus dieser Pagode sondern umfasst noch weitere Gehöfte, Altare und Schreine in denen vor allem Dewi Danu, die Göttin der Seen und Flüsse verehrt wird.
Als wir dort waren wurden gerade Vorbereitungen für eine Zeremonie gemacht.
ist ein Reichstempel, der im 11 Jahrhundert gegründet wurde. In 7 Terrassen zieht er sich bergwärts. Zum Eingang führt ein 38-stufiger mit Steinfiguren verzierte Treppenaufgang. Oberhalb des Tempels Pura Kehen befindet sich der Berg Bukit Bangli, eine halbstündige Wanderung führt hinauf und vom Gipfel hat man bei klarem Wetter einen schönen Blick auf den Gunung Agung.
schmückt viele Postkarten und Prospekte von Bali und ist dadurch touristisch sehr bekannt und beliebt. Viele Geschäfte, Verkaufstände und Restaurants säumen den Weg zum Tempel. Der Tempel selbst liegt auf einem Felsen im Meer und ist bei Flut ganz vom Meer umspült. Pura Tanah Lot soll die Mächte der Unterwelt und die im Meer lebenden Dämonen abwehren.
Vor allem wegen dem Sonnenuntergang kommen viele hierher und am schönsten Aussichtspunkt reit sich ein Warung neben dem anderen. Man hat sich hier auf das täglich kurze Geschäft mit dem Sonnenuntergang eingestellt. Wir dachten man könnte hier eventuell bei einem schönen Abendessen gemütlich den Sonnenuntergang genießen aber es werden vor allem Getränke ausgeschenkt. Man kann natürlich auch Essen aber das ist wenig einladend und nach dem Sonnenuntergang werden die Tische und Stühle zusammengeklappt.
Die Sonne geht wirklich sehr schön genau hinter dem Tempel unter und dies hat schon was spektakuläres aber die Atmosphäre fehlte uns irgendwie. Aber vielleicht lag es auch daran, daß wir uns das etwas anders vorgestellt und hier ein Abendessen ursprünglich eingeplant haben, und uns nun noch eine Stunde bis wir wieder in Ubud zurück sind, gedulden mussten 😉
auch "Königsgräber" von Gunung Kawi genannt, sind archäologische Monumente beiderseits des heiligen Flusses Pakerisan.
In einem schmalen Tal sind in den Felswänden neun bis zu 7 m hohe Denkmäler zu bewundern. Die Bezeichnung Gräber ist wahrscheinlich falsch, denn man hat hier keine Urnen gefunden. Vielmehr handelt es sich wohl um Gedenkstätten und es gibt einige Theorien für die Bedeutung. Unbestritten ist nur, daß die "Königsgräber" von Gunung Kawi zu den ältesten Baudenkmälern Balis gehören.
Die "Königsgräber" liegen in der Nähe der Ortschaft Tampaksiring (13 km nordöstlich von Ubud).
Um das Tal zu erreichen, geht man zunächst vom Parkplatz ca. 600m bis zur Ticketstelle durch eine mit Verkaufsständen gesäumte Straße. Danach geht es 315 Treppen hinunter ins Tal vorbei an ReisTerrassen und schönen Ausblicken.
ist 15 km nordöstlich von Ubud entfernt und unweit der "Königsgräber" von Tampaksiring. Dieser Tempel ist eines der meist besuchten Wallfahrtsziele der Balinesen. Das hier sprudelnde Quellwasser gilt als heilig und man kommt hier für rituelle Waschungen und für rituelle Opfergaben. Oberhalb der Tempelanlage liegt die monströse Villa des ehemaligen Präsidenten von Indonesien Sukarno. Durch die Lage der Villa, da man von oben die gesamte Tempelanlage überblicken kann, wird gemunkelt, daß Sukarno dieses Anwesen als Kuckloch auf die balinesischen Schönheiten beim Baden genutzt hat 😉
Pura Tirta Empul ist auch ein Touristenmagnet. Der Zugang zur Tempelanlage ist zwar frei von Verkaufsständen aber wenn man die Anlage verlässt, wird man von "Ordnungsleuten" ? freundlich aber sehr bestimmt darauf hingewiesen den ausgeschilderten "Exit" Pfad zu nehmen, obwohl der Parkplatz in Sichtweite und nur ein paar Schritte entfernt ist. Der "Exit" Pfad macht einen großen Schlenker von gut 500m und man ist gezwungen durch einen "Tunnel" von Verkaufsständen zu gehen, die alle das gleiche verkaufen. Wir waren relativ früh am Morgen da, kaum andere Touristen und so hatten wir die Aufmerksamkeit aller Verkäufer, die uns mit ihrem Kitsch beglücken wollten. Ketut (unser Fahrer) sagte uns dann anschließen wir hätten die "Ordnungsleute" ignorieren sollen und einfach geradeaus zum Parkplatz gehen sollen.
ist, wie der Pura Tirta Empul auch ein Tempel mit heiligem Quellwasser. Gunung Kawi Sebatu liegt nordwestlich von Tampaksiring in dem kleinen Dorf Sebatu und 20 Minuten Autofahrt von Ubud entfernt. Der Tempel liegt ruhig in einem Tal und im Gegensatz zu Pura Tirta Empul ist er touristisch kaum erschlossen. Es gibt mehrere Bassins in denen sich unglaublich viele bunte Fische tummeln. Der Teil für zeremonielle Waschungen ist abgetrennt und nicht begehbar. Der Gunung Kawi Sebatu hat uns Besonders gut gefallen.