Für das Weinland und Kapstadt haben wir eine Woche eingeplant und für diese Zeit ein Zimmer auf der Zandberg Weinfarm (außerhalb von Sommerset West, ca. 20 km von Stellenbosch und 20 Autominuten von Kapstadt entfernt) gebucht. Edit: Das Gästehaus firmiert jetzt unter dem Namen The Country Guest House➚
Südafrikanische Weine gehören zu den besten der Welt und das wollten wir natürlich auch auskosten. Auf vielen Weingütern werden Weinproben angeboten, die man allerdings als Fahrer nicht so richtig genießen kann. Vorsorglich haben wir ein Gästehaus gewählt zu dem ein exzellentes Restaurant gehört, das 96 Winery Road➚. So konnten wir nach unseren Touren im Weinland oder in Kapstadt Abends mit gutem Gewissen bei exzellentem Essen auch den südafrikanischen Wein genießen.
Es war eine sehr gute Wahl. Allerdings ist eine Woche für Kapstadt und das Weinland viel zu kurz.
Das Weinland ist ein Gebiet in der Nähe von Kapstadt, daß die ältesten Weinanbaugebiete und Weinkellereien Südafrikas in Stellenbosch, Paarl, Franschhoek und Somerset West umfaßt. Die Fahrt durch die schöne Landschaft mit Hängen voller Weinreben und den weißen traditionellen kapholländischen Häusern macht viel Spaß.
Die schönste Stadt im Weinland ist ohne Zweifel Stellenbosch, obwohl Franschhoek uns auch sehr gut gefallen hat. Es gibt viele gute Restaurants, die allerdings etweder überhaupt nur abends geöffnet haben oder mittags nur eine eingeschränkte Speisekarte anbieten. Beim nächsten Mal (und das wird es ganz sicher geben) werden wir direkt in Stellenbosch und Franschhoek mindestens jeweils eine Übernachtung einplanen.
Es ist Pflicht und eines der schönsten Tagestrips in Südafrika um die Kap-Halbinsel zu fahren. Natürlich besuchen wir das obligatorische Cape of Good Hope wohlwissend, dass es weder der südlichste Zipfel Afrikas noch die Stelle, wo sich der Indische Ozean und der Atlantische Ozean treffen, ist. Aber es hat dennoch eine besondere Anziehungskraft, der man sich nicht entziehen kann.
Wir beginnen die Rundfahrt auf der False-Bay-Seite, was auch naheliegend ist, von Sommerset aus kommend.
Die erste Station auf unserem Tages-Roadtrip um die Kap-Halbinsel ist Muizenberg Beach. Ein sehr schöner langer Strand mit bunten Umkleidekabinen. Dies ist ein schönes Motiv, das man von Postkarten von Kapstadt kennt. Außerhalb der Badesaison wirkt alles etwas "leblos".
Die Ortschaften die nach Muizenberg folgen u.a. Fish Hoeck und Simon's Town sind alle sehr schön und einen Halt wert. Hinter Simon's Town befindet sich die Boulders Beach mit einer Kolonie afrikanischer Pinguine.
Uns wird schnell klar, daß wir hier (diesmal) nicht stoppen können, sonst schaffen wir es zeitlich nicht bis zum Kap der guten Hoffnung, unserem Ziel an diesem Tag.
Das Cape of Good Hope (mit dem berühmten Schild) kann man zunächst leicht verfehlen, denn groß ausgeschildert ist vor allem Cape Point . Am Letzteren befindet sich ein Restaurant und Souvenirladen und zum Jahrhundertealten Leuchtturm und zum Aussichtspunkt führt ein Fußweg und eine Bergbahn. Alle Touristenbusse machen hier halt. Demgegenüber ist das eigentliche Kap der guten Hoffnung ein sehr natürlicher, felsiger Küstenteil, wo das Meer gegen die Felsen peitscht und viele Möwen und Pelikane zu beobachten sind. Die Luft richt nach Fisch und Meer.
Vom Kap fahren wir an der Atlantikküste zurück nach Kapstadt. Leider war Südafrikas schönste Küstenstraße Chapman's Peak wegen Steinschlag geschlossen. In Hout Bay schließen wir unseren Tagestrip mit einer "opulenten" Meeresfrüchte- und Fischplatte in einem Restaurant am Hafen ab.
Der Tagestrip ums Kap war ein Erlebnis, allerdings kann man an einem Tag die Kap Halbinsel nicht wirklich ausführlich besichtigen. Es war nur ein Aufnehmen von Eindrücken im Vorbeifahren.
Victoria & Alfred Waterfront ist das Hafenviertel von Kapstadt und die touristische Hauptattraktion. Es ist eine schöne Shopping- und Flaniermeile, ein Restaurant reiht sich an das andere. Von den Piers hat man eine herrliche Sicht auf den Tafelberg.
Das besondere an Kapstadts Waterfront ist, daß es sich um einen aktiven Hafen und Werft handelt. Fischerboote und Schiffe laufen nachwievor im Hafen ein und in der Werft werden Schiffe instand gesetzt.
Alle Gebäude an der Waterfront sind sorgfältig restauriert. Besonders hübsch anzusehen ist das (hellblaue) Port Captain's Building aus dem Jahr 1904.
Nachdem wir auf der Waterfront etwas geschlendert sind, haben wir die Fähre zur Robben Island genommen, wo Nelson Mandela fast 2 Jahrzehnte inhaftiert war.
Auf der Überfahrt hat man den schönsten Blick auf Kapstadt. Vergleichbare Aussicht hat man auch vom Bloubergstrand
Robben Island➚ ist eine ehemalige Gefängnisinsel. Heute befindet sich hier ein Museum und daneben ist es ein einzigartiges Naturschutzgebiet mit Seehunden und Pinguinen. Die Insel ist Weltkulturerbe der Unesco. Unser Tourguide war selber 16 Jahre dort inhaftiert. Es war ein interessanter 4-stündiger Bootsausflug.
Nach dem Besuch von Robben Island genießen wir noch auf der Waterfront von Kapstadt leckeren Seefood und hören den typischen Kapstädter Straßenmusikern (Cape Ministrals) zu. Wieder ein gelungener Urlaubstag geht zu Ende. Als wir die Waterfront um ca. 18 Uhr verlassen, scheint hier die Party erst richtig loszugehen.
Kirstenbosch National Botanical Garden hat eine wunderschöne Lage und umfaßt den Osthang und die Schluchten des Tafelbergs. Man kann hier bis zum Gipfel klettern. Kirstenbosch wurde in 1895 von Cecil Rhodos angelegt und heute wachsen hier 22000 einheimische Pflanzenarten. In der Gärtnerei werden südafrikanische Pflanzen gezüchtet und verkauft. Wissenschaftler aus der ganzen Welt besuchen die Versuchsgärten und die umfaßende Bücherei.
Man kann hier auf befestigten und gut beschilderten Pfaden wunderbar spazieren. Einige Kapstädter picknicken auf den schönen Rasenflächen. Oh ja, das machen wir beim nächsten Mal auch, auf der Wiese liegen und in dieser Kulisse Kapwein schlürfen. Fantastische Vorstellung.
Da es einer unser letzten Urlaubstage in Südafrika ist, fahren wir noch zum Century City (einem riesigen Einkaufszentrum) und kaufen noch paar Mitbringsel. Es gibt tolle Wohnaccessoires.
Die in den Preisen eingeschlossene Mehrwertsteuer, V.A.T. (value added tax) von 14% für in Südafrika eingekaufte Waren, wird am Flughafen gegen Antrag erstattet. Die entsprechenden Stellen auf dem Flughafen sind leicht zu finden. Das ganze funktioniert sehr leicht, man muss die Rechnungen vorlegen und ggf. die Ware vorzeigen. Wenn man es beim Packen des Gepäcks für die Rückreise berücksichtigt und weiß wo man die Einkäufe eingepackt hat, funktioniert es sehr reibungslos. Es lohnt sich, denn damit werden die schon ohnehin im Vergleich zu Deutschland günstigen Einkaufsmöglichkeiten noch interessanter.
Am 14.10.02 geht unser Flug zurück nach Deutschland. Die 4 Wochen gingen viel zu schnell vorbei. Nicht alles, was wir uns vorgenommen haben, haben wir sehen können, denn die Zeit war zu kurz. So ungefähr nach den ersten 2 Wochen haben wir aufgehört allen Sehenswürdigkeiten "hinterherzulaufen", denn es wurde uns klar, daß Südafrika nicht nur ein riesiges Land ist, sondern auch ein wunderschönes Land mit unheimlich vielen Sehenswürdigkeiten. Außerdem ein Land mit tollen und für die Ausstattung günstigen Unterkünften und ausgezeichnetem Essen überall. Es war uns schnell klar, daß wir wider kommen werden.
In Somerset West mit Ausflügen nach Kapstadt verbrachten wir eine Woche von 7.10.02 bis 14.10.02. Ein Jahr später waren wir Weihnachten in Kapstadt
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