Die Drakensberge (Drakensberg) sind der höshste Bergmassiv Südafrikas und Teil des 236.000 Hektar großen uKhahlamba Drakensberg UNESCO Weltkulturerbes. In den Höhlen der Drakensberge sind unzählige Felszeichnungen der Ureinwohner Südafrikas, der San, die auch Buschmännner genannt werden, versteckt. 1 Woche verbrachten wir in der Nähe von Escourt in KwaZulu-Natal Midlands und machten Wanderungen in Giant's Castle und zu den Felsmalereien in Kamberg. Das absolute Highligh war die Wanderung auf den Sentinel Peak in Royal Natal Nationalpark.
Ein Direktflug von Frankfurt am Main nach Johannesburg dauert 10 Stunden. Die meisten Flüge sind Nachtflüge. Da es nur eine maximal 1-stündige Zeitverschiebung gibt, bleibt man vom Jet Lag verschont. Also sofern es einem gelingt während des Fluges paar Stunden zu schlafen, kann man sofort nach der Landung den Urlaub in Südafrika genießen.
Unser Hinflug nach Johannesburg ist via London, wo wir aber nur einen kurzen Transit haben. Wir kommen morgens in Johannesburg an, übernehmen unseren Mietwagen und begeben uns direkt auf die N3 Richtung Pietermaritzborg.
Unterwegs frühstücken wir auf einer, der sehr schönen Autobahnraststätten. Der erste Eindruck von Südafrika war überraschend, mit so einer guten Strasseninfrastruktur haben wir nicht gerrechnet.
Nach 4,5 Stunden Fahrt, erreichen wir unsere erste Unterkunft in Südafrika. Wir haben auf Grund des sympathischen Internetauftritts und der e-mail Korrespondenz das Antbear Gästehaus➚ in Escourt mit Blick auf die Drakensberge gewählt. Die Wegbeschreibung auf der Homepage war perfekt. Die Unterbringung läßt nichts zu wünschen übrig.
Im Antbear verbrachten wir unsere ersten 7 Tage in Afrika. Unsere Wahl hätte gar nicht besser ausfallen können. Das Gästehaus ist gemütlich und originell mit künstlerischem Holzinterior eingerichtet. Hier in der ländlichen Ruhe mit Blick auf die Drakensberge haben wir uns wunderbar erholt und die Hektik des Berufsaltags schnell vergessen. Unsere Gastgeber Conny und Andrew waren uns sehr sympathisch und wir fühlten uns, wie auf Besuch bei Freunden.
Neben Relaxen, gut Essen, sich mit Andrew und Conny angenehm zu unterhalten, unternehmen wir Wanderungen in Giant's Castle Nature Reserve, in Kamberg zu den sehr gut erhaltenen Felsmalereien und lassen uns zu einer Wanderung zum Amphitheater - quasie auf den "Dach" der Drakensberge - überreden. Das Amphiteater kann es mit den schönsten Canyons der Welt aufnehmen und ist absolut sehenswert.
Besonders viel Spaß machte uns auch die Midlands craft Route. Man fährt durch eine ländliche Landschaft mit dem Charm der Alten Welt und kann bei kreativen Handwerkern, die sich in alten Farmhäusern niedergelassen haben, Kunsthandwerk und vieles mehr günstig erwerben. Es gibt auch viele schöne Restaurants zum einkehren.
Giants Castle Game Reserve im zentralen Teil der Drakensberge in Kwa-Zulu-Natal wurde ursprünglich zum Schutz der Elenantilope eingerichtet und beherbergt heute viele andere Antilopenarten und Vogelarten, wie Bartgeier, Schwarzadler und Lannerfalke.
Abgesehen von der Zufahrtstraße zum KZN Wildlife Resort und Restaurant gibt es keine Straßen. Man beobachtet die Tiere und die grandiose Bergwelt bei Spaziergängen und Wanderungen auf verschiedenen gut ausgeschilderten Pfaden. Im Frühjahr September/Oktober zeigt sich die Berglandschaft in Giant's Castle karg und in den afrikanischen Farben Orange bis Tiefrot.
Die Kulisse in Giant's Castle Nature Reserve bilden drei, der vier höchsten Gipfel Südafrikas: der Mafadi (3410m), der Popple Peak (3325) und der Giant's Castle (2214).
Wir unternehmen eine Wanderung entlang des Bushmannsriver und genießen anschließend die Aussicht und das Essen im Restaurant Izimbali.
In Giant's Castle (Main Caves) befindet sich auch eine der drei großen, öffentlich zugänglichen Felskunststätten der Drakensberge mit über 500 Malereiein der Buschmänner (San). Wir ziehen es aber vor (auch aus Zeitgründen) uns die besser erhaltenen Buschmannsmalereien in Kamberg an einem der nächsten Tage anzuschauen.
In Kamber (42 km westlich von Rosetta) in den Midlands befinden sich in der Shelter Cave die wohl am besten erhaltenen Felsmalereien der Buschmänner. Die größte Zeichnung zeigt eine Horde von Elenantilopen. Die Felszeichnungen können nur in Begleitung eines Fremdenführers besichtigt werden, nicht zuletzt weil viele Zeichnungen mutwillig zerstört wurden. Die Wanderung vom brandneuen Felskunstzentrum bis zur Höhle und zurück dauert ca. 3. Stunden.
Felszeichnungen beweisen, daß bereits vor 30000 Jahren menschliche Kultur in Südafrika existierte. Die ersten Südafrikaner waren die Buschmänner oder auch San genannt, ein kleinwüchsiges Nomadenvolk von Jägern und Sammlern. An vielen Stellen in Südafrika finden sich mehr oder weniger gut erhaltene Felszeichnungen der Buschmänner.
Die von europäischen Siedlern in die Kalahari vertriebenen Buschmänner hinterließen in KwaZulu Natal Hunderte von Felszeichnungen. Buschmannszeichnungen gibt es in Giant's Castle Park und auch im Royal-Natal-Nationalpark, allerdings sind letztere nur sehr schwer zu erreichen. Wir haben uns die Felsmalereien in Kamberg angeschaut, die zu den am besten erhaltenen gehören.
Die Buschmänner (San) lebten Tausende von Jahren in Höhlen und Unterschlüpfen der Drakensberge. Sie ernährten sich vom Jagen und Sammeln und kannten kein Besitz. Zu den ersten Veränderungen im Leben der Buschmänner kam es als die bäuerlichen Bantu-Völker in dieses Gebiet von Norden her kamen. Allerdings lebten beide Volksgruppen einigermaßen friedlich nebeneinander. Ernsthafte Schwierigkeiten begannen für die San erst mit den weißen Siedlern, die im Rahmen des großen Treck vom Kap immer mehr nach Norden drangen und für sich Land für die Viehzucht und Landwirtschaft beanspruchten. Zunächst in der Kapregion und später auch in den Drakensbergen wurden die Buschmänner von den Weißen unerbittlich gejagt. Heute leben noch einige Nachfahren der Buschmänner in der Kalahari Wüste.
Die Felszeichnungen wurden von Schamanen im Trance-Zustand erstellt und zeigen vor allem Jagdszenen. Die Elenantilope ist ein beliebtes Motiv. Sie wurde von den Buschmännern als mächtigste aller Tiere angesehen. Viele Felszeichnungen zeigen auch Selbstdarstellungen der Schamanen, gehüllt in ein Fell der Elenantilope, der man spirituelle Kräfte zugeschrieben hat. Die ältesten Felszeichnungen in den Drakensbergen sind wahrscheinlich mindestens 800 Jahre alt. Wir haben die Wanderung mit einem lokalen Guide gemacht und es war sehr informativ. Es dauerte 3 Stunden aber es war ehe ein angenehmer Spaziergang, nicht wirklich eine Wanderung
Die Drakensberge sind die höchste Bergkette im südlichen Afrika. Wir wandern eigentlich sehr gerne aber es war kein Wanderurlaub in Südafrika geplant. So haben wir nicht mal unsere Wanderschuhe eingepackt. In den Drakensbergen angekommen haben wir dann doch einige Wanderungen in Giant's Castle und in Kamberg unternommen.
Es war schön und eigentlich war unser Bedürfnis nach sportlicher Betätigung damit gestillt. Aber Andrew und Conny (unsere Gastgeber in Antbear Gästehaus) waren der Meinung wir müssen unbedingt das Amphitheater in den Drakensbergen sehen. In den letzten Tagen haben wir von sportlichen holländischen Gästen "Horrorgeschichten" über eine Leiter, die man überwinden muss, gehört. Diesem Streß setzen wir uns nicht aus, sagen wir zunächst und lassen uns dann doch von Andrew überreden. Um es vorwegzunehmen, wir bereuten es überhaupt nicht, ganz im Gegenteil. Es war ein tolles Erlebnis !
An unserem vorerst letzten Tag in den Drakensbergen unternehmen wir mit Andrew und drei Kölnern diese spektakuläre Wanderung im Royal Natal Nationalpark, in den nördlichen Drakensbergen.
Nach ca. 2. Stunden Fahrt sind wir am Startpunkt der Wanderung. Wir sehen unser Ziel, ein steiler Fels . Da sollen wir rauf ?!
Ca. 2 Stunden wandern wir mit Blick auf eine unbeschreiblich imposante Berglandschaft. Es gibt ein paar Stellen, wo man mehr klettern als wandern muss, aber alles halb so schlimm, wenn man einigermaßen körperlich fit ist.
Aber dann kommt die berüchtigte Leiter, genauer gesagt 2 Leitern (stabil aber frei schwebend, ca. 10 m). Da sollen wir rauf ? Nie im Leben. Na ja... aber wenn wir schon so weit gekommen sind 😉 Nicht nach unten schauen und rauf heißt die Devise 😉 Wir haben es geschafft und sind auf dem "Dach" der Drakensberge.
Nachdem wir die Leiter erklommen haben, wandern wir noch ca. 30 Minuten auf dem Plato bis wir die Tugela Falls, wo der Fluss über eine 500m hohe Felskante in die Tiefe stürzt, erreichen. Allerdings war der Wasserfall, als wir dort im Südafrikanischen Frühjahr waren, nur ein schmaler Wasserrunsen. Die Aussicht war aber überwältigend.
Das Amphiteater in den Drakensbergen kann es mit den schönsten Canyons der Welt aufnehmen und ist absolut sehenswert.
Die Wanderung zum Sentinel Peak dauerte insgesamt 6 Stunden, wobei man unterwegs eine ca. 10 hohe freischwebende Leiter überwinden muss. Auch wenn es anstrengend war, sind wir froh diese Wanderung gemacht zu haben. Die Drakensberge sind überwältigend.
Auf dem Rückweg halten wir in einem Gästehaus mit Restaurant für ein Abendessen. Wir verschmähen all die leckeren KwaZulu Spezialitäten, die hier geboten werden und bestellen sehr zum Unverständnis von Andrew und unseren Mitwanderern jeweils ein simples Steak. Vielleicht war die 6-stündige Wanderung zum Amphitheater nicht ohne Einfluss auf dieses Urteil aber es war wohl das beste Steak, daß wir je gegessen haben :-)
Einen Besuch wert sind die Midlands, ein grünes Weideland zu Füßen der Drakensberge. Eine Fotobuchlandschaft mit kolonialem Flair.
Besonders viel Spaß machte uns die Midlands Meander Craft Route. Man fährt durch eine ländliche Landschaft mit dem Charm der Alten Welt und kann bei kreativen Handwerkern, die sich in alten Farmhäusern niedergelassen haben Kunsthandwerk und vieles mehr günstig erwerben.
Ein guter Orientierungpunkt in den Midlands ist die Ortschaft Nottingham Road. Die Midlands Route endet in Howick. Hier gibt es einige gute Restaurants und einen ziemlich beeindruckenden Wasserfall.
Nicht verschweigen darf man, daß hier in den Midlands die Folgen der Apartheit noch sehr tief sitzen. In Howick wurde Nelson Mandela➚ verhaftet und für 27 Jahre ins Gefängnis gesteckt.
Die Drakensberge und das Umland sind absolut sehenswert, und für uns war es ein schöner, sanfter Afrika Einstieg, den wir nie wieder vergessen werden.
In den Drakensbergen & Midlands verbrachten wir 1 Woche von 18.09.02 bis 25.09.02
Nach einer Woche in den Drakensbergen ist die nächste Etappe unserer ersten Südafrikareise die Garden Route. Um 10.00 Uhr morgens reisen wir in Antbear Gästehaus ab. Die nächste fest gebuchte Unterbringung ist über 1000 km entfernt in Wilderness auf der Garden Route. Für den Roadtrip von Drakensberge bis Garden Route haben wir 2 Tage mit einer Übernachtung irgendwo um East London eingeplant. Die Unterkunft wollten wir spontan vor Ort finden und das war ein ganz großer Fehler und stressig!
Andrew gibt uns eine Unterbringungsempfehlung in East London und eine Abkürzung durch die Berge. Mit Wehmut verabschiedenen wir uns von den Drakensbergen und Conny und Andrew. Die Abkürzung durch die Berge führt 60 km mit einem Schotterweg. Zunächst genießen wir das wunderbare Panorama auf die Drakensberge aber nach 1 Stunde warten wir nur noch auf das Ende der serpentinenartigen Sandstraße. Nach 3 Stunden (gefühlt aber viel länger) erreichen wir die N2. Nun geht es über Umtata (Bronse Südafrikas) Richtung East London weiter. Die Autobahn ist einspurig aber sehr gut, wenn auch ohne Rastmöglichkeit. Die Menschen, Kühe und Pferde auf der Autobahn wären sonst nicht weiter schlimm, wenn wir nicht gerade ein Nieselregen und Nebel mit Sichtweiten unter 2 Metern erwischt hätten und dann ist ein plötzlich auftauchendes Pferd auf der Autobahn, wenn überhaupt nur im Rückblick amüsant.
Gegen 20 Uhr im Stockdunkeln, erreichten wir nach 10 Stunden und ca. 800 km, hungig und müde 😫 East London. Wir fragen uns nach der von Andrew empfohlenen Unterbringung durch. Nachdem wir diese endlich gefunden haben, stellt sich heraus, daß die Lodge ausgebucht ist. Das Meeresrauschen ließ erahnen, daß die Lage phantastisch ist, mehr haben wir in der Dunkelheit nicht gesehen. Es blieb uns nichts anderes übrig als die N2 weiter zu fahren in der Hoffnung auf ein Hinweis zu "irgend einem" Hotel. Der nächste Hinweis führte uns zu einer Nobbelherberge Hemingway Hotel und Casino➚. Auch hier war nicht mehr viel frei wegen einer Veranstaltung aber wir haben noch eine 2 Zimmer Suite zum Preis eines Standarzimmers ergattern können. Der Luxus ließ uns die Strapazen des Tages schnell vergessen.
Wir möchten diese Erfahrung nicht missen, weil wir doch unterwegs viel vom Land und Leuten gesehen haben. Dennoch empfehlen wir, wenn man auf einer Rundreise den Norden und den Süden Südafrikas verbindet, von Johannesburg oder Durban nach Port Elisabeth zu fliegen. Man spart dadurch Zeit und Neven. Heute wäre es mit booking.com➚, Handy und google map alles weniger stressig aber dennoch ist von diesem Abschnitt der N2 abzuraten.
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